WHITNEY HOUSTON: I WANNA DANCE WITH SOMEBODY
Kino

Datum: Di, 10. Jan 2023 18:00
Alle Termine:
- Do, 5. Jan 2023 18:00
- Fr, 6. Jan 2023 18:00
- Sa, 7. Jan 2023 18:00
- So, 8. Jan 2023 18:00
- Mo, 9. Jan 2023 18:00
- Di, 10. Jan 2023 18:00
- Mi, 11. Jan 2023 18:00
- Do, 12. Jan 2023 20:30
- Fr, 13. Jan 2023 20:30
- Sa, 14. Jan 2023 20:30
- So, 15. Jan 2023 20:30
- Mo, 16. Jan 2023 20:30
- Di, 17. Jan 2023 20:30
- Mi, 18. Jan 2023 20:30
Schon als Kind liebt Whitney Houston es, mit ihrer Mutter Cissy (Tamara Tunie) in der Kirche zu singen. Auf die Idee, wie sie aus ihrer Leidenschaft für die Musik eine Karriere zu machen, kommt sie von selbst aber nie. Eines Tages bittet die erkrankte Cissy ihre mittlerweile erwachsene Tochter (Naomi Ackie), für sie bei einem Auftritt einzuspringen. Dabei befindet sich Plattenfirmen-Boss Clive Davis (Stanley Tucci) im Publikum. Er erlebt mit, wie Whitney das Publikum mit ihrer phänomenalen Stimme begeistert und nimmt sie unter Vertrag. Schnell folgt ein Hit auf den nächsten und sie avanciert bereits mit ihrem Debütalbum zum Idol von Millionen. Bei einer Preisverleihung lernt die junge Frau den für seinen unsteten Lebenswandel berüchtigten R&B-Sänger Bobby Brown (Ashton Sanders) kennen. Die zwei verlieben sich ineinander und heiraten. Doch anstelle eines Happy Ends kommt alles ganz anders …
Seit dem Welterfolg von „Bohemian Rhapsody“, der mit seinem globalen Einspielergebnis von mehr als 900 Millionen Dollar plötzlich in der absoluten Blockbuster-Liga mitspielte, ist im Genre der musikalischen Superstar-Biopics eine Goldgräberstimmung ausgebrochen. Allerdings sollten sich die Filmemacher*innen dabei im besten Fall etwas trauen: Denn wo die auch inszenatorisch überbordenden „Rocketman“ und „Elvis“ ebenfalls gutes Geld an den Kinokassen eingespielt haben, fiel es dem brav der Biopic-Formel folgenden „Respect“ zuletzt schon deutlich schwerer, ein größeres Publikum in die Säle zu locken.
„Whitney Houston: I Wanna Dance With Somebody“ von Kasi Lemmons („Harriet“) fällt nun eindeutig in die zweite Kategorie. Schon bevor sich der Vorhang öffnet, kann man sich ziemlich genau vorstellen, was da in den kommenden zwei Stunden und 24 Minuten zu sehen sein wird. Die einzige echte Überraschung ist der Umgang mit der möglichen lesbischen Beziehung zwischen Whitney Houston und ihrer langjährigen besten Freundin Robyn Crawford – sowie die Erkenntnis, wie verdammt gut Naomi Ackie („Mickey 17“) in der Rolle achtfachen Grammy-Gewinnerin doch ist…

Von ihrer ebenfalls schon als Sängerin erfolgreichen Mutter Cissy Houston (Tamara Tunie) im Gospel-Gesang ausgebildet, wird Whitney Houston (Naomi Ackie) im Jahr 1983 von der Produzenten-Legende Clive Davis (Stanley Tucci) unter Vertrag genommen. Nur zwei Wochen später absolviert die 19-Jährige ihren ersten TV-Auftritt – und singt sich mit dem Song „Home“ auf Anhieb in die Herzen des Publikums. Ihr Album „Whitney Houston“ avanciert zum erfolgreichsten Solo-Debütalbum aller Zeiten. Zu Beginn ihrer kometenhaften Karriere, die 1992 mit dem Kino-Welterfolg „Bodyguard“, sieht sich die Sängerin mit dem Vorwurf konfrontiert, dass ihre Musik „nicht Schwarz genug“ sei.
Kurz darauf heiratet Whitney Houston den R&B-Sänger Bobbi Brown (Ashton Sanders), mit dem sie später eine Tochter bekommt. Während ihr Ehemann ständig fremdgeht und ihr eigener Vater John Houston (Clarke Peters) ihre Millionen für seine eigenen Liebschaften verprasst, wendet sich Whitney unter der Last der pausenlosen Tourneen zunehmend dem Alkohol und stärkeren Drogen zu. Außerdem wirkt sich ihr ungesunder Lebensstil auch auf ihre Stimme aus – und der Druck, noch immer so singen zu müssen wie zu Beginn ihrer Karriere, verschlimmert die Situation noch zusätzlich…

Eine sehr mutige Entscheidung hat die Regisseurin aber trotzdem getroffen: Schon die ersten Szenen deuten an, dass Whitney Houstons legendärer Auftritt bei den American Music Awards 1994 als dramaturgische Klammer fungieren und der Film ganz zum Schluss noch einmal zu diesem Höhepunkt-Moment ihrer Karriere zurückkehren wird.
Und dass das fast zehnminütige Medley, das die Sängerin selbst mit der Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoff verglichen hat, dann in nahezu voller Länge zu sehen ist, erweist sich als freudige Überraschung – denn da gibt es plötzlich all die Gänsehautmomente, die man zuvor vermisst hat. Sowieso ist „I Wanna Dance With Somebody“ immer dann am besten, wenn der Film mal zur Ruhe kommt, den Figuren Raum gibt und die Schauspieler*innen scheinen lässt.
Herzzereißende Intervention
Speziell eine Szene sticht dabei heraus: Clive Davis, der beim ersten Treffen noch gesagt hatte, dass er sich um ihre musikalischen, aber nicht um ihre privaten Probleme kümmern wird, tritt plötzlich als väterlicher Freund auf und legt seiner Mandantin voller Empathie, aber auch mit einer absoluten Bestimmtheit eine Entziehungskur nahe. Das ist ebenso niederschmetternd wie rührend.
Naomie Ackie und Stanley Tucci sind ganz einfach das Herz des Films – und damit neben der Musik von Whitney Houston zugleich der Grund, warum „I Wanna Dance With Somebody“ selbst als durch und durch generisches Superstar-Biopic immer noch absolut sehenswert ist.
Fazit: Whitney Houston hatte eine Stimme, wie man sie nur einmal unter Millionen findet – aber solche Biopics wie „I Wanna Dance With Somebody“ gibt es wie Sand am Meer. Für die trotz des generischen Skripts und der zweckdienlichen Regie durchaus vorhandenen Gänsehautmomente sorgen so ausschließlich Naomi Ackie und Stanley Tucci mit ihren herausragenden Schauspielleistungen.
Genre:
Biografie, Musik
Regie:
Kasi Lemmons
Darsteller:
Naomi Ackie, Stanley Tucci, Tamara Tunie
Filmlänge (min):
146
Altersfreigabe:
FSK ab 12 freigegeben
Produktionsland:
USA
Erscheinungsjahr:
2022
Trailer
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